Dialog mit dem Judentum

Die NS-Zeit hat deutlich gemacht, dass eine Neuorientierung des Verhältnisses von Theologie und Kirche zum Judentum notwendig ist. Wegbereiter des jüdisch-christlichen Dialoges waren Martin Buber und Franz Rosenzweig. Ich beschäftige mich insbesondere mit dem Zusammenwirken dieser beiden Denker und ihren Überlegungen zur angemessenen Wiedergabe des Gottesnamens im Deutschen. Gott hat in der Hebräischen Bibel tatsächlich einen Namen. Was könnte er bedeuten? Eine anschliessende Frage: kann sich religiöse Gewalt auf Gottes Namen berufen?
Ausserdem interessiere ich mich für eine Person aus dem Umfeld von Buber und Rosenzweig, den Heidelberger Philosophiedozenten und späteren Bochumer Pfarrer Hans Ehrenberg.

Abstracts aller Veröffentlichungen finden Sie auf academia.edu. Danke.

Veröffentlichungen

Bücher

Von »Ich und Du« bis zum Nachwort zu den diesbezüglichen Schriften versammelt der Band Bubers Grundtexte zum dialogischen Prinzip. In ihnen geht es um Begegnung, den Dialog zwischen dem Ich und dem Anderen, zwischen Mensch und »ewigem Du«, also Gott. Auf der Grundlage der Bedeutung von Beziehung vertieft Buber die Frage nach dem Einzelnen, den Anderen und nach Gottes Ort in der Zwischenmenschlichkeit. Für den Kenner des Hauptwerkes von Buber wird insbesondere der Zugang zu den handschriftlichen Vorlagen der Haupttexte wie »Ich und Du« oder »Zwiesprache« wertvoll sein.

Cover "Alles in der Schrift ist echte Gesprochenheit" Martin Buber und die Verdeutschung der Schrift
Andreas Losch, Thomas Reichert, Johannes Waßmer (Hg.), »Alles in der Schrift ist echte Gesprochenheit«. Martin Buber und die Verdeutschung der Schrift. Martin Buber Studien Band 2, AV-Verlag Lich 2016

Die Aufsätze sind zum großen Teil für einen breiteren an der Thematik interessierten Leserkreis gedacht, einige sind stärker fachwissenschaftlich geschrieben. Insgesamt wird eine Vielfalt von Gesichtspunkten eingebracht: Die grundlegenden Prinzipen der Schriftübertragung, die »Gesprochenheit« der Hebräischen Bibel, die Bibel als Zeugnis des Gesprächs zwischen Mensch und Gott, die Bedeutung der Bibel im Judentum bzw. für die Menschen allgemein, der Vergleich mit anderen Bibelübersetzungen, eine Anerkennung wie Kritik der Sprache dieser Übersetzung, die Rezeption in der evangelischen Theologie: All dies und weitere Aspekte lassen diesen Band zu einer adäquaten Würdigung der Schriftübertragung von Buber und Rosenzweig werden.

Mit Beiträgen von Dominique Bourel, Massimiliano De Villa, Eveline Goodman-Thau, Toshihiro Horikawa, Daniel Krochmalnik, Andreas Losch, Hans Maaß, Damian Pfammatter, Orr Scharf, Walter Schiffer, Wilhelm Schwendemann und Lorenz Wachinger

Cover Hans Ehrenberg als Grenzgänger zwischen Philosophie und Theologie
Traugott Jähnichen, Andreas Losch (Hg.), Hans Ehrenberg als Grenzgänger zwischen Philosophie und Theologie, Hans Ehrenberg Studien 1, Spenner Kamen 2017 (Inhaltsverzeichnis)

Publizierte Aufsätze und Buchkapitel

  • “Ich – Du” oder “Ich und Du“? Die Wirklichkeit des „Und“ in Martin Bubers and Franz Rosenzweigs Hauptwerken, in: Matthew Handelmann et. al. (Hg.), Das „Und“ im Werk Franz Rosenzweigs, Freiburg i.B. 2018, 142-155
  • „Martyrdom in the Name of God. Hope for Justice in an Afterlife or Justification for Terror Acts?“, in: Alexander Massmann, Christopher Hays (Hg.), Deathless Hopes. Reinventions of Afterlife and Eschatological Beliefs, Zürich 2018, 117-130
  • „Überlieferung und Kompositionsstruktur von «Ich und Du». Ein Neuansatz der Interpretation“, in:  Zeitschrift für christlich-jüdische Begegnung im Kontext 1/2018, 21-35
  • zusammen mit Bernd Witte: Art. „Martin Buber“, in: Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt (Hg.), „Luther! 95 Schätze – 95 Menschen“. Begleitbuch zur Nationalen Sonderausstellung, Lutherstadt Wittenberg: Hirmer  2017, S. 516
  • Einleitung in: Traugott Jähnichen, Andreas Losch (Hg.), Hans Ehrenberg als Grenzgänger zwischen Philosophie und Theologie, Schriften der Hans-Ehrenberg-Gesellschaft (Hans Ehrenberg Studien 1), Bochum 2017
  • „Éternel“, in: Salomon Malka (Ed.), Dictionnaire Rosenzweig. Une étoile dans le siècle, cerf 2016, 123-128
  • „Urwirbels Antlitz. Überlegungen zu der Möglichkeit einer kritischen Edition der Verdeutschung der Schrift von Martin Buber und Franz Rosenzweig und ein Versuch zu Genesis 1,1-5“, in: Andreas Losch, Thomas Reichert, Johannes Waßmer (Hg.), »Alles in der Schrift ist echte Gesprochenheit«. Martin Buber und die Verdeutschung der Schrift. Martin Buber Studien Band 2, AV-Verlag Lich 2016
  • „‚Der Ewige‘ als ‚Synthese‘ des Stern. Zum Gebrauch des Gottesnamens ‚Der Ewige‘ bei Franz Rosenzweig.“, in: Naharaim 9, Nr. 1-2, 195–215
  • „Ich, Du und ER. Franz Rosenzweigs Einfluss auf die Abfassung von Ich und Du“, in: Im Gespräch 16/2015, 19-35
  • „What is behind God’s name? Martin Buber’s and Franz Rosenzweig’s Reflections on the Name of God“, in: Leo Baeck Institute Year Book Vol. 60 Nr. 1 (2015), 91-106
  • „Wissenschaftliche und Religiöse Welterfassung. Ein Kommentar zu Martin Bubers Perspektive auf ein spannungsreiches Thema.“, in: Theologische Zeitschrift 70.Jg. Heft 2 2014, 142-161
  • „Kann Gott einen Namen haben? Martin Buber befragt die jüdische Geistes- und die Religionsgeschichte“, in: Daniel Krochmalnik, Hans-Joachim Werner (Hrsg.), 50 Jahre Martin Buber Bibel, Berlin 2014, 165-183
  • „Der Stern, im Licht der Offenbarung betrachtet – zur geometrischen Konstruktion des Sterns der Erlösung“, erschienen in: Naharaim Vol. 5, Nr. 1-2 (2011), 36-54
  • gemeinsam mit Annette Marianne Begemann: „Leben und Werk Franz Rosenzweigs (1886-1929) und seine Freundschaft zu Hans Ehrenberg“, in: Kirche im Revier 21.Jg. 2008, S. 20-33

Rezension

  • Wolfram Liebster, „Theologie im Licht des Neuen Denkens“, in: Kirche im Revier 23.Jg. 2010, S. 54-56

Redaktionelle Mitarbeit in der Martin Buber Werkausgabe

  • MBW Band 13: Schriften zur Biblischen Religion,  Christian Wiese und Heike Breitenbach (Hg.), Gütersloh 2019
  • MBW Band 15: Schriften zum Messianismus, herausgegeben, eingeleitet und kommentiert von Samuel Brody, Gütersloh 2014
  • MBW Band 2.3: Schriften zur chinesischen Philosophie und Literatur, herausgegeben, eingeleitet und kommentiert von Irene Eber, Gütersloh 2014
  • MBW Band 2.1: Mythos und Mystik. Frühe religionswissenschaftliche Schriften,  herausgegeben, eingeleitet und kommentiert von David Groiser, Gütersloh 2013
  • MBW Band 2.2: Ekstatische Konfessionen, herausgegeben, eingeleitet und kommentiert von David Groiser, Gütersloh 2012
  • MBW Band 14: Schriften zur Bibelübersetzung, herausgegeben, eingeleitet und kommentiert von Ran HaCohen, Gütersloh 2012

Berufliche Tätigkeit

  • Oktober 2011-März 2014 Wissenschaftlicher Mitarbeiter Universität Düsseldorf (Managing Editor Martin Buber Werkausgabe)

Ehrenamtliches Engagement

Lehre

WiSe 2013/14 (Dortmund)

  • ER, der Ewige oder doch der HERR? Die Bedeutung des Gottesnamens und seiner Übersetzung in der jüdisch-christlichen Tradition

SoSe 2013 (Dortmund)

  • Einführung in den jüdisch-christlichen Dialog anhand von Franz Rosenzweig und Martin Buber (Dortmund)

WiSe 2010/11 (Bochum)

  • Einführung in den jüdisch-christlichen Dialog anhand von Rosenzweig, Rosenstock und Ehrenberg

Mitgliedschaften

Stipendien und Drittmittel

  • Stipendium von „Studium in Israel“ („Schalaw“) zwecks Studiums in Jerusalem (1997-1998)
  • Unterstützung der Martin Buber Werkausgabe für Forschungen im Martin Buber Archiv Jerusalem betreffs Band 4 der Edition (1.000 Euro)